Fruchtwasserpunktion (Amniozentese)



Die Fruchtwasserpunktion wird mit dem Ziel durchgeführt, die häufigsten Chromosomenstörungen sicher auszuschließen.

Im Fruchtwasser finden sich reichlich kindliche Zellen, in diesen Zellen ist die Erbinformation des Kindes enthalten. Durch eine kulturelle Aufarbeitung kann der Genetiker in 10 – 14 Tagen den kindlichen Chromosomensatz erstellen, so lassen sich Veränderungen der Chromosomenanzahl oder der Chromosomenstruktur erkennen bzw. ausschließen.

Um die Wartezeit zu verkürzen, wird von den genetischen Labors ein sogenannter Polymerase Schnelltest angeboten. Durch diese spezielle Laboranalyse werden die häufigsten Chromosomenstörungen sicher binnen 24 Stunden ausgeschlossen.
Bei auffälligen Ultraschallbefunden und nach genetischer Beratung können aus dem entnommen Fruchtwasser zusätzlich kleine Veränderungen der Chromosomenstrukturen untersucht werden.

Die Fruchtwasserpunktion garantiert den Eltern kein gesundes Kind, viele kindliche Erkrankungen – z. B. Herzfehler – können nur durch Ultraschall festgestellt werden. Die häufigsten Chromosomenstörungen (z. B. Trisomie 21) können auf diesem Wege aber sicher diagnostiziert werden.

Bei der Amniozentese werden unter ständiger Ultraschallkontrolle mit einer dünnen Nadel durch die mütterliche Bauchdecke aus der Fruchthöhle ca. 10 ml Fruchtwasser entnommen, das Fruchtwasser wir rasch nachproduziert. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und kann ohne lokale Betäubung durchgeführt werden.
Wir favorisieren die 16./17.SSW als optimalen Zeitpunkt, da bei einer früheren Durchführung das Abortrisiko statistisch höher liegt.
Die Fruchtwasserpunktion hat ein geringes Fehlgeburtsrisiko, dieses wird international mit ca. 0,1% – 0,3% angegeben.

Wir empfehlen eine Kontrolluntersuchung am Folgetag in ihrer betreuenden frauenärztlichen Praxis und körperliche Schonung für ca. 2 Tage.